Ein Glücksfall.
Die Kirche muss sich verändern. Das sagt Erich Fischbeck. Er muss es wissen. Er ist über achtzig.
Die Rufe nach Veränderung erwartet man ja eher von den Jüngeren in der Kirchgemeinde. Aber hier sind es zwei Lebenserfahrene, die sich zusammengetan haben, weil in Kunrau nicht mehr so oft Gottesdienst sein kann, wie sie es sich wünschen. Die Pfarrbereiche sind groß geworden. „Da weiß der Pfarrer nicht immer, wem es schlecht geht in der Gemeinde.“, sagt Dr.Dieter Fröhlich. Deshalb schreiben sie zusammen die Namen auf, die ins Fürbittgebet gehören: Anna und Klara, Linna und all die anderen. Sie kennen die Leute im Dorf.
Klar: Manches geht nicht ohne Pfarrer. Anderes aber doch. Bibelkreis zum Beispiel. Da finden sich Frauen und Männer zusammen und diskutieren über Geschichten aus der Bibel. Da hat er sich schon viel mit so etwas beschäftigt, erinnert sich Erich Fischbeck. Und da lag es doch nahe, sonntags zu Andacht und Gebet einzuladen. In die Kirche. Dieter Fröhlich sucht die Lieder passend dazu aus und begleitet sie. So kann man auch Singen durchhalten, wenn es mal mit der Stimme nicht so klappt.
So hat Kunrau seinen Gottesdienst. Mit Andacht, konkretem Gebet und Gesang. Ein Glücksfall eben. Einer, wo Menschen entdeckt haben, was sie können.